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Yvy Kazi im Interview zu ihrem New Adult-Roman »A Curse Unbroken«. | 24.04.2023

Die „Magic & Moonlight“-Dilogie entführt uns in das fantastische New York. Was gefällt dir an dem Romantic Fantasy-Genre und warum hast du New York City als Setting gewählt?

Mir gefällt es, wie in diesem Genre große Gefühle auf eine fantastische Rahmenhandlung treffen. Die Mischung aus Romantik, Spannung und dem nahezu Unvorstellbaren verliert für mich nie an Reiz, da die Kombinationsmöglichkeiten schier unendlich sind. Im Bereich Urban Romance kommt dann noch die Herausforderung hinzu, die übernatürlichen Elemente möglichst glaubwürdig in unsere Welt einzubetten. Ich liebe diese Art des Weltenbaus. Und was das Setting betrifft: Obwohl ich New York City sehr spannend finde, habe ich diese Stadt nicht selbst als Location ausgewählt. Nach einer Recherche über mögliche Schauplätze (Stichwort: Fracking; ich musste also vorsortieren, welche Städte überhaupt in Frage kommen) habe ich meine Follower:innen auf Instagram darüber abstimmen lassen, wo die Geschichte spielen soll. Am Ende war die Wahl nicht nur geografisch ein richtiger Glücksgriff, denn New York City bietet alles: die düsteren, unbarmherzigen Seiten einer Großstadt, gemütliche Szenecafés, die elitäre Upper Class, Nähe zur Natur …

Wie bist du auf das Thema Hexerei gekommen? Was fasziniert dich daran?

Ich wollte schon länger eine Geschichte über Hexen schreiben (und bin immer noch sehr dankbar dafür, dass ich jetzt die Möglichkeit dazu hatte), denn Hexen begleiten mich bereits mein Leben lang. Als kleines Mädchen habe ich unzählige Bibi Blocksberg-Hörspiele gehört, später Serien wie Charmed geliebt. Selbst über meinem Schreibtisch hing eine kleine Brockenhexe (die übrigens ein lila Kleid mit goldenen Sternen trug). Mich fasziniert die Vorstellung davon, so im Einklang mit sich selbst und der Natur zu sein, dass man daraus Kraft ziehen kann, um anderen Menschen zu helfen. Man merkt wahrscheinlich schon, dass mein Bild von Hexen eher dem der Druidinnen der Wicca entspricht als der Vorstellung von Frauen, die mit dem Teufel im Bunde sind.

#WitchTok und #BabyWitches ist momentan ein großes Trend-Thema auf TikTok. Haben dich die Inhalte dort inspiriert? Wie hast du noch recherchiert?

Ja, auf jeden Fall. Ich habe in den letzten Monaten unzählige Videos auf TikTok konsumiert. Videos von Hexen, die am Strand Kristalle sammeln. Videos darüber, wie man das Sehen von Auren erlernen kann, Häuser richtig ausräuchert oder mit Hilfe von Salzgläsern herausfindet, ob man von dunklen Energien heimgesucht wird. Ich habe dort auch Live-Ouija-Sessions an Lost Places verfolgt, die mich noch den Rest der Nacht gegruselt haben. All solche Dinge. Zusätzlich habe ich in diversen Hexen-Foren recherchiert und Ratgeber über moderne Hexerei und intuitives Tarot gelesen. Mit Eva Murges hatte ich übrigens eine wundervolle Beraterin in Sachen Tarot an meiner Seite.

Deine Protagonistin Gemma ist eine moderne Hexe, die in den Sozialen Medien ihre Fähigkeiten und Kenntnisse teilt. Wie würdest Du Deine Protagonistin charakterisieren?

Wenn ich an Gemma denke, kommt mir zuerst das Wort Hilfsbereitschaft in den Sinn. Ganz egal, um wen es dabei geht, sie würde jedem Menschen, ohne zu zögern, helfen. Eine weitere typische Gemma-Eigenheit ist die Neugierde, die sie stets dazu antreibt, allem auf den Grund gehen zu wollen. Ihr Bruder Taro behauptet außerdem, Gemma wäre chaotisch, weil sie gern ihre Sachen überall herumliegen lässt. Und laut ihrer Mom ist sie obendrein ziemlich stur.

Die Beziehung zwischen Gemma und Darren ist von einer magischen Anziehungskraft geprägt. Was macht die Dynamik zwischen Gemma und Darren aus?

Gemma und Darren sind nicht immer einer Meinung, wenn es um das Ausloten moralischer Grauzonen geht, aber ein paar Eigenschaften haben sie dann eben doch gemeinsam: sie sind hilfsbereit, würden zum Wohl der Gemeinheit so einiges opfern – und sind nicht auf den Mund gefallen. Dazu kommt, dass Gemma zwar kein Problem mit Nähe hat, aber mit übermäßiger Sorge nicht gut umgehen kann. Darren hat hingegen gelernt, dass Liebe auch immer Verlust bedeutet. Wir haben also zwei schlagfertige Personen, die sich zwar zueinander hingezogen fühlen, doch nicht so genau wissen, wie sie damit umgehen sollen, während sie ja eigentlich damit beschäftigt sind, New York zu retten. Es könnte sein, dass es ein zusätzliches, magisches Problem gibt, was die beiden daran hindert, sich körperlich näherzukommen. Aber das zu erklären, würde an dieser Stelle zu viel vorwegnehmen.

Die Geschichte wird größtenteils aus Gemmas Perspektive erzählt, doch Darrens kurze Tagebucheinträge zeigen immer wieder auch seine Sichtweise auf. Warum hast du dich dafür entschieden?

Im Klappentext wird ein Fluch erwähnt, der es Darren unmöglich macht, über gewisse Dinge zu sprechen. Und ich denke, es ist spannender, wenn wir seine Geheimnisse mit Gemma gemeinsam ergründen. Ich wollte dennoch gern Darrens Sicht auf die Geschehnisse einbringen, damit man ihn besser versteht. Die Tagebucheinträge waren eine gute Möglichkeit, um Darren zumindest indirekt zu Wort kommen zu lassen und ihm trotzdem die Freiheit zu gewähren, diverse Sachverhalte zu verschweigen. Die Grafikdesignerin in mir würde wohl sagen, dass es ein typischer Fall von „form follows function“ ist.

Wie hast du die Songs für deine Playlist am Beginn des Buches ausgewählt? Sind das die Songs, die du während des Schreibens gehört hast?

Genau. Die Songs spiegeln nicht unbedingt die Stimmung des Buches wider, sondern sind größtenteils die Lieder, die ich während des Schreibens gehört habe. Manche davon liefen allerdings auch einfach während des Autofahrens im Radio und haben mich so sehr an Gemma und Darren erinnert, dass ich kurz anhalten und sie mir notieren musste, um sie ebenfalls auf die Liste zu setzen.

Hier geht es zum Originalinterview mit LYX